Terroranschlag in Orlando

Dienstag, 14. Juni 2016, 10:11 Uhr

Bei einem Terroranschlag in Orlando im US-Bundesstaat Florida am 12. Juni 2016 wurden in einem Nachtclub für Homosexuelle mindestens 49 Menschen getötet und 53 teils lebensgefährlich verletzt. Es ist das schwerste Attentat in den USA seit den Anschlägen vom 11. September 2001 und das gravierendste einzelne Gewaltverbrechen gegen Homosexuelle in den USA.

Was ist passiert?

LGBT

Die englische Abkürzung LGBT steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender.

Gegen 2:00 Uhr früh (in Österreich war es etwa 8:00 Uhr) begann der Täter, Omar Mir Seddique Mateen, in dem vor allem von LGBT besuchten Nachtclub „Pulse“ in Orlando, Florida, um sich zu schießen.

Omar Mateen soll sich Medienberichten zufolge schon drei Stunden in dem Club aufgehalten haben. Als er die Flucht ergreifen wollte, soll er von einem Polizisten in Zivil, der als Türsteher arbeitete, aufgehalten worden sein. Daraufhin nahm der Täter mehrere Geiseln in dem Club.

Um 2:22 Uhr meldete der Täter sich per Notruf bei der Polizei. In diesem Gespräch bekannte er sich zur Terrororganisation Islamischer Staat. Als immer mehr Polizisten bei dem Club ankamen, zog sich der Täter mit vier bis fünf Geiseln in seiner Gewalt in die Toilettenräume zurück.

Die Polizei verhandelte mit Omar Mateen, um die Geiseln zu befreien. Gegen 5:08 stürmte eine Spezialeinheit der Polizei den Club, wofür ein Loch in eine Außenmauer gesprengt wurde. Rund 30 Geiseln konnten befreit werden.

In weiterer Folge wurde der Attentäter bei einem Schusswechsel mit der Polizei erschossen.

Wer sind die Opfer?

Mindestens 49 Personen kamen bei dem Attentat ums Leben und 53 weitere Personen wurden teils lebensgefährlich verletzt. Viele schweben noch immer in Lebensgefahr. 38 Todesopfer wurden im Club aufgefunden, zwei weitere außerhalb. Elf Menschen starben an den Folgen ihrer schweren Verletzungen im Krankenhaus. Gegen 2:00 Uhr befanden sich rund 320 Personen im Club.

Der Nachtclub war ein beliebter Club in der LGBT-Szene, also unter Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen. An diesem Abend war die wöchentlich stattfindende „Latin Night“, die vor allem hispanisches Publikum anspricht. Etwa 90 Prozent der Opfer im Club waren US-Bürger puerto-ricanischer und mexikanischer Abstammung.

Nach dem Anschlag

Wenige Stunden nach dem Anschlag rief der Bürgermeister der Stadt Orlando, Buddy Dyer, den Notstand in der Stadt aus. Damit sollten die Ermittlungen erleichtert werden.

Der Polizeieinsatz wurde teils stark kritisiert: So wurde bemängelt, dass die Polizei erst drei Stunden nach Beginn des Attentats sich Zugang zu dem Club verschafft hat.

Der Präsident der USA, Barack Obama, ordnete an, die US-Flaggen auf halbmast zu setzen.

OneBlood, eine Blutspende-Organisation, hat dazu aufgerufen, Blut zu spenden. Mehr als fünftausend Menschen sind diesem Aufruf innerhalb von zwei Tagen gefolgt. Das LGBT Community Center hat eine Trauerbegleitung gestartet.

Weltweit wurden Sicherheitsvorkehrungen bei Regenbogenparaden und anderen Events von oder für Homosexuelle verstärkt.

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