Freundschaft über alles

Mittwoch, 7. Dezember 2022, 13:48 Uhr

Bald ist es so weit: Die Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers „Der Räuber Hotzenplotz“ von Otfried Preußler startet in den Kinos. SIA hat die beiden Kinderschauspieler Hans und Benedikt, die Kasperl und Seppel spielen, über einen Videochat zum Interview getroffen.

Solch ein Interview ist immer eine Art Gespräch, wobei ein Journalist Fragen stellt und die Interviewten darauf antworten. Deshalb haben wir an einigen Stellen Beifügungen zur Erklärung ergänzt und manchmal Satzteile weggelassen. Beides ist immer mit eckigen Klammern versehen.

Über das Casting

Zunächst hat und natürlich interessiert, wie die beiden Burschen zum Film gekommen sind.

„Wir haben zunächst ein Video aufgenommen und hingeschickt [an die Zuständigen für das Casting], um in die zweite Runde zu kommen“, erzählt uns Benedikt, „In der zweiten Runde waren […] noch vier [andere] Kinder da, zwei ‚Seppels‘ und zwei ‚Kasperls‘. Ich habe mit beiden ‚Kasperls‘ gespielt und wir [Benedikt und Hans] haben uns direkt am besten verstanden.“

Warum haben sich Hans und Benedikt bei dem Film beworben? Waren sie vorher schon Fans des Buches?

„Also ich hab’ schon als kleines Kind gerne den ‚Räuber Hotzenplotz‘ gelesen […] und ich hab’ mir auch ‚Die kleine Hexe‘ und ‚Das kleine Gespenst‘ als Hörspiel angehört und bin daher auch vertraut mit Otfried Preußler. Am meisten hat mich immer der ‚Hotzenplotz‘ begeistert und es war einfach unglaublich, selber in die Fußstapfen dieses zeitlosen Romans zu treten“, erzählte Benedikt begeistert.

„Ich kannte das Buch, allerdings vor dem Film nicht so richtig. Erst als ich die Anfrage [für den Film] bekommen hatte, habe ich mich damit befasst. Ich hab’ dann das Buch gelesen und hab’, Hörspiele gehört. Natürlich kannte ich Otfried Preußler schon früher, durch ‚Die kleine Hexe‘ und so“, erzählte Hans.

Über die Dreharbeiten

Wie läuft so ein Dreh eigentlich ab und wie viel Text mussten die beiden Buben jeden Tag lernen? Auch darüber haben sie uns etwas erzählt.

„Man kriegt am Anfang des Projektes das ganze Drehbuch und man kann sich das schon ganz durchlesen. […] Es gibt am Tag vorher eine sogenannte ‚Dispo‘ für den nächsten Tag und da stehen dann alle Szenen drin, die man lernen muss, bis zum nächsten Tag. Da muss man sich dann jeden Abend etwa eine halbe Stunde hinsetzen und den Text lernen“, antwortete Benedikt.

„Es gibt fürs Lernen verschiedene Möglichkeiten. Ich hab’ es [den Text] mir meistens vorgesagt. Ich hab’ von anderen Schauspielern gehört, dass die es [den Text] sich aufschreiben“, ergänzte Hans und fuhr fort: „Wir haben das ganze Drehbuch schon vorher bekommen und haben uns längere Zeit vor dem Dreh zusammengesetzt, da gab’s eine Vorlesung und da haben wir auch die [anderen] Schauspieler zum ersten Mal gesehen. […] Es war aufregend, die alle zu sehen und dadurch haben wir den Text auch schon mal gekannt und uns damit vertraut gemacht.“

Nachdem die beiden ihre Texte gelernt hatten, ging es auf zum Dreh, also an das sogenannte Set, wo die einzelnen Szenen gefilmt worden sind.

„Der Wald war im Harz“, erzählt uns Benedikt. Das ist ein Gebirge in Mitteldeutschland. „Allgemein hatten wir immer richtig coole Locations“, fuhr Benedikt fort, „die haben das, was ich mir vorgestellt hatte, auf jeden Fall übertroffen.“

„Wenn man das Buch gelesen hat, dann hatte man sich schon so ein Bild [von den Orten] gemacht. Wenn man dann zum allerersten Mal das Set sieht – der erste Drehort war die Höhle – da hatte ich mir ein ganz anderes Bild davon gemacht“, erzählte Hans, der von der Höhle ganz begeistert war: „Es war eine riesige Höhle mit sooo vielen Details. Wirklich Respekt an die Leute, die das alles gemacht haben, das war krass.“

Im Film gibt es eine Szene mit einem fliegenden Teppich, auf dem Kasperl durch die Wolken fliegt. Gedreht wurde diese Szene in einer großen Halle mit blauem Hintergrund, der später am Computer durch animierte Wolken ersetzt wurde. „Es gab […] eine bewegbare Platte, auf die ich mich dann draufgesetzt habe“, erzählt Hans, „Außenrum waren überall Leute, Kamera und Licht. Und dann kamen auch noch Ventilatoren, die mich angepustet haben.“ Die bewegliche Platte wurde dann am Computer auf den fliegenden Teppich umgeändert.

„Ich hab’ ja den Kasperl vom Teppich runter in die Küche des Zwackelmanns gezogen und die [die Filmcrew] haben den Ort wirklich genauso im Studio nachgebaut. Ich hab’ kein Mini-Detail gefunden, was nicht genauso aussah [wie im echten Schloss von Zwackelmann], aber um uns herum war alles Greenscreen“, ergänzte Benedikt und erzählte noch von einem kleinen Missgeschick: „In einem Outtake bin ich versehentlich sogar aus dem Fenster gefallen.“

„Es war auf jeden Fall ein cooles Erlebnis, erstmals einen Greenscreen zu sehen“, ergänzte Hans.

Über ihre Rollen und den Film

Benedikt spielt Seppel und Hans Kasperl. Wie würden die beiden Jungs ihr Rollen beschreiben?

„Ich als Kasperl würde mich beschreiben als clever, der Mutigere von beiden und dass ich trotzdem treu bin gegenüber Seppel, weil wir ziemlich gute Freunde sind“, beschreibt Hans seine Rolle des „Kaperls“.

„Ich glaube, der Seppel ist ziemlich einfühlsam, ist total liebevoll und hat ein sehr, sehr gutes Herz. Er liebt seine Umgebung, die Großmutter, den Kasperl und alles. Er ist treu, aber ein bisschen ängstlich ist er schon“, fasste Benedikt seine Rolle des „Seppels“ zusammen.

Und was sagen die beiden zum fertigen Film?

„Also, er ist auf jeden Fall abenteuerreich, es gibt viele spannende Szenen und was ich gut an diesem Film finde, beziehungsweise an der ganzen Geschichte, ist, dass es für die ganze Familie ist. Jeder kann den Film schauen, die Erwachsenen können mit den Kindern ins Kino gehen und es ist für alle spannend“, ist Hans begeistert.

„Ich finde, das Buch ist ja total zeitlos und ich glaube, der Film hat das sehr, sehr gut aufgenommen und hat ein sehr, sehr zeitloses Produkt geschaffen. […] Jeder kann den gucken und jeder hat seinen eigenen Teil, den er ganz toll finden kann“, erläuterte Benedikt.

„Und er [der Film] ist auch super lustig, […] an Humor fehlt’s wirklich nicht!“, ergänzte Hans.

Und die Moral von der Geschichte?

„Also, ich finde, die Moral vom Film, also was man lernt, ist: die Freundschaft von Seppel und Kasperl, dass sie zu zweit, auch wenn sie sich trennen, trotzdem stark sind […] Freundschaft ist ein großes Thema […] und dass man immer einen klaren Kopf behalten muss“, meinte Hans.

„Die Moral in einem Satz zu beschreiben ist einfach: Wenn man zusammenhält, schafft man es aus jeder Situation“, ergänzte Benedikt und fand damit ein schönes Schlusswort.

Dein Browser unterstützt das Hinzufügen von Lesezeichen über dieses Symbol leider nicht. In manchen Browsern kannst du Lesezeichen speichern, in dem du „Strg“ und „D“ auf deiner Tastatur drückst.

Um ein Lesezeichen anzulegen, drücke bitte „Strg“ und „D“ auf deiner Tastatur oder klicke auf den Stern rechts neben der Adressleiste oben.